Mit Bedauern muss die Stadt Ladenburg den Wegzug der ABB aus Ihrer Gemarkung zur Kenntnis nehmen. Die Stadt hat das Gelände erworben. Was bedeutet das für die Zukunft?

Am Freitag, den 12. Mai, fanden sich um 16:30h mehr als 20 Interessierte an der Pforte des Geländes ein. Nach einer kurzen Begrüßung übergab unser Stadtverbandsvorsitzender Dr. Tillmann Jahn das Wort an Herrn Peter Müllerleile, den Geschaftsführer der Ladenburger Stadtentwicklungsgesellschaft (STEG).
Dieser eröffnete seine sehr interessanten Ausführungen mit der Information, dass die STEG im August 2021 gegründet wurde und seit Januar 2023 Eigentümer des Geländes ist. Mit diesem Eigentumsübergang waren einige Herausforderungen verbunden, neben der Organisation der Vermietung der einzelnen Gebäude und Flächen des Geländes auch etwa der Abschluss von Verträgen zur Strom- und Wärmeversorgung. All dies konnte gemeistert werden, so dass zur Zeit mehr als 90% der 28.000qm Lagerflächen und auch der Großteil der 19.000qm Büroflächen vermietet sind.
ABB bleibt bis Ende September diesen Jahres, es bestehen aber schon einige weitere und auch langfristige Mietverträge. So ist eine gewerbliche Nutzung des Areals bis in das Jahr 2030 durchaus vorstellbar, stellte Herr Müllerleile fest. Damit bleiben Stadt, dem Gemeinderat und den Bürgern ausreichend Zeit, ein tragfähiges Konzept für die Quartierentwicklung auf die Beine zu stellen. Die anwesenden Gemeinderäte Günter Bläss, Sophian Habel, Karl-Martin Hoffmann und Uwe Wagenfeld schlossen sich dem an und sind für die gesicherten Mieteinnahmen auf der einen Seite und die Gestaltungsmöglichkeiten für die Zukunft auf der anderen Seite dankbar. Wie die zukünftige Nutzung aussehen wird, ist also noch offen. Denkbar ist allerdings durchaus, dass aus dem bisherigen reinen Gewerbegebiet ein Mischgebiet wird. Zu der aktuellen Größe von rund 9 Hektar wird noch das etwas mehr als 2 Hektar große Gelände, auf dem ehemals RTP residierte, hinzukommen. Wer Interesse hat, für sein Unternehmen Büro- oder Lagerflächen anzumieten, kann sich die Exposés auf der STEG-Homepage anschauen.

Aktuelle Mieter sind unter anderem Sedotec, Rhenus Automotive (die auch in der Boveristraße sind) und Neska, die hier noch weitere Lagerflächen als Ergänzung zu ihrem großen Standort am ehemaligen Benckisergelände angemietet haben. Und in diesem Jahr hat sich zudem ein Catering-Unternehmen die Kantinenküche gemietet, um dort Essen für die Bundesgartenschau in Mannheim vorzubereiten.

Zum Abschluss des Rundgangs durften wir einen Blick in die 1906 erstellte Hemmer-Halle werfen. Hier wurden bei einem Teilnehmer Erinnerungen geweckt, verbrachte er doch seine Lehre und anfänglichen Berufsjahre auf diesem Gelände bei BBC, einer Vorgängerfirma von ABB, und konnte mit ein paar historischen Anekdoten aufwarten. Schließlich wurden auch die in der Stadt kursierenden Überlegungen einer öffentlichen Nutzung der Halle angesprochen, die auch schon in einem Artikel in der LAZ thematisiert wurden. Eine solche Nutzung sei durchaus denkbar, so Müllerleile, allerdings müsse auch dies im Rahmen eines Gesamtkonzepts geplant werden.

Damit ging ein sehr informativer Rundgang zu Ende. Tillmann Jahn bedankte sich ganz herzlich bei Herrn Müllerleile für die Erläuterungen am späten Freitag Nachmittag und blickt, wie die weiteren Anwesenden, gespannt auf die zukünftige Entwicklung des Geländes.

Presseberichte
- Bericht im Mannheimer Morgen

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